Der Eröffnungsvortrag des Chaire Jean-Monnet EUBIOETHICS, Bioethik und europäische Governance, gehalten von Maria Fartunova-Michel, findet am Dienstag, den 12. Dezember 2023, im großen Saal des Rathauses von Nancy statt.

Präsentation: „Ethikreflexion: Bioethik führt dazu, die Verbindungen zwischen Wissenschaft, Ethik und dem ‚Lebendigen‘ im Allgemeinen, und dem Menschen im Besonderen, zu hinterfragen. Ihre rechtliche Regulierung spiegelt diese ethischen Überlegungen wider, indem sie bestimmte Praktiken regelt, verbietet oder legitimiert (Schwangerschaftsabbruch, Euthanasie, assistierte Reproduktion, künstliche Intelligenz in der Medizin). Als deliberatives Recht basiert die Bioethik auf einem offenen und ständigen Bürgerdialog mit nationalen und lokalen politischen Entscheidungsträgern, nationalen und lokalen Gremien, um die wichtigsten Erwartungen und Anliegen der Bürger und der Zivilgesellschaft zu bestimmen. Interdisziplinär bezieht sich diese Debatte auf die Figur des ‚Bürger-Patienten‘, seine Entscheidungsbefugnis und Selbstbestimmung im Hinblick auf die ethischen Herausforderungen des wissenschaftlichen Fortschritts. Im weiteren Sinne setzt sie die Bioethik in Beziehung zu Gesundheit und Umwelt, den vorrangigen Zielen der ‚One Health‘-Strategie der Europäischen Kommission. Die Bürgerdebatte beeinflusst die herkömmlichen Methoden der rechtlichen Regulierung erheblich und lädt dazu ein, die Rolle der Gesundheitsdemokratie in der europäischen Governance neu zu überdenken.“

Maria FARTUNOVA-MICHEL, Inhaberin des Chaire Jean-Monnet EUBioethics, Habilitierte Professorin für öffentliches Recht, Universität Lothringen / IRENEE.

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